«Atem des Lebens – kostbar und geschenkt» Unter diesem Motto haben die Luzerner Religionsgemeinschaften am 26. September 2019 zum vierten Mal seit 2013 zu Information, Austausch und Gesprächen in die Luzerner Kornschütte eingeladen. In diesem Jahr nahmen elf Gemeinschaften aus sechs Religionen teil und zeigten an diesem Abend eindrücklich, dass neben aller Vielfalt und Verschiedenheit das Gemeinsame wichtig und die zentrale Grundlage der Zusammenarbeit ist. 

 

"Es war schön mitzuerleben, wie die Kornschütte so bunt belebt wurde: Dass die Luzerner Religionsgemeinschaften dieses Zusammenkommen möglich machen und einem gemeinsamen Thema aus ihren jeweils unterschiedlichen Perspektiven Raum geben, empfinde ich als eine grosse Bereicherung." (CP)
Feedback einer Teilnehmerin

In seinem Grusswort zeigte sich Stadtpräsident Beat Züsli «beeindruckt von der religiösen und kulturellen Vielfalt» in Luzern und würdigte die Arbeit der Religionsgemeinschaften für das gesellschaftliche Zusammenleben. Er  verwies auf weitere Beispiele des Engagements für das friedliche Zusammenleben wie etwa das Friedensmuseum, das vor dem Ersten Weltkrieg am Ort des heutigen KKL errichtet worden sei oder aktuell die Arbeiten der Universität Luzern im friedensfördernden interreligiösen Dialog.

Das Konzert des Chors der Nationen mit Ausschnitte aus seinem Programm "Tradition bewegt" führte musikalisch durch Traditionen und Kulturen - wie immer ein Ohren- und Augenschmaus.

Den inhaltlichen roten Faden bildete das Motto "Atem des Lebens - kostbar und geschenkt". Im Podiumsgespräch und beim gemeinsamen spirituellen Intermezzo zeigten die Vertreterinnen und Vertreter der Luzerner Religionsgemeinschaften die Bedeutung von Luft/Atem/Geist in ihrer Tradition. So unterschiedlich die Atemtechniken in den verschiedenen Traditionen auch sind, so betonten doch alle RednerInnen, dass das richtige Atmen ist wichtiger Teil von Gebet und Meditation sind. Der Atem schafft Raum, um sich zu öffnen für das Göttliche und uns mit den anderen Lebenwesen zu verbinden.

Danach stellten sich die einzelnen Religionsgemeinschaften an ihren Tischen vor und luden zum Gespräch ein. Dabei wurde eifrig gefragt, erklärt und diskutiert, und dazu wurden die kulinarischen Häppchen aus den verschiedenen Kulturen genossen.

Grusswort Stadtpräsident Beat Züsli
Bilder und Texte aus den religiösen Traditionen

 

Konzert und Begrüssung

 

"Der Titel unter einem Dach ist sehr passend und es ist eine raffinierte Idee, um verschiedene Religionen und Kulturen zusammen zu bringen. In der Welt gibt es in vielen Länder aus verschiedenen Gründen Krieg und eines davon sind auch die Religionen. Solche Anlässe zeigen, dass es auch anders geht und so können wir den Zusammenhalt fördern. Es ist wichtig, dass jeder Mensch akzeptiert und respektiert wird und dies unabhängig von der Religion." (SK)

"Obwohl wir uns seit Jahren kennen, war diese Begegnung wiederum ein guter Anlass/eine Plattform, um Neues über die anderen Gemeinschaften zu erfahren." (DM)

 

Gespräch und Intermezzo

"Sehr schön fand ich das gemeinsame Singen angeleitet von Bernhard Furchner. Es gab eine besondere Stimmung in den Raum und ein Zusammengehörigkeitsgefühl." (MB)

"Beeindruckend, wie die vielfältigen, bunten, anregenden Gedanken und Gebete der einzelnen Religionsgemeinschaften durch den Gesang der Anwesenden zu einem atmenden Ganzen verwoben wurden." (FF)

"Unter einem Dach war für mich ein Raum für Begegnung, Austausch. Es war gemeinschaftlich, respektvoll, in voller Toleranz. Ein Raum für die Klänge und verschiedene Glaubensblickpunkte. Ein Raum das Fremde ins Bekannte zu wandeln. Einmalig, inspirierend. Bewusst machend, dass im Kern alle Glaubensrichtungen philosophisch für Gleiches und Essentielles plädieren. " (ED

 

Tischgespräche und Impressionen

"Ich habe die Veranstaltung bereits zum vierten Mal besucht. Mittlerweile ist es ein schönes Wiedersehen. Es ist wie eine neue Gemeinschaft entstanden, über die Grenzen der Religionen hinweg.
Wir sind wie Schwestern und Brüder geworden. Die Unterschiedlichkeit macht nicht mehr Angst, sondern wird zum Grund der Freude über die Vielfalt. Wir lernen unsere eigene Tradition wie die der anderen schätzen und können  miteinander diese Vielfalt feiern." (AB)

"Zufällig und unvorbereitet war mein Besuch in der Kornschütte. Die dort erhaltenen freundlichen und reichhaltigen Auskünfte der Luzerner Religionsgemeinschaften haben mich sehr erfreut und beeindruckt." (MG)

"Wenn Kopf, Seele und nicht zuletzt auch Bauch reich genährt aus der Kornschütte gehen können – dann war wieder «Unter einem Dach»." (FF)

 

Bilder: Roberto Conciatori